Beim Slotracing werden die Autos von einem Schlitz (Slot) in der Spur gehalten. Über Stromleitungen wird der Elektromotor betrieben, welcher die Stromzufuhr über einen Regler steuert. Auf der Unterseite befindet sich der Leitkiel. Dieser ist beweglich und hält das Auto in der Spur. Am Leitkiel sind die Schleifer angebracht. Schleifer sind die Stromabnehmer und versorgen im analogen den Motor direkt mit Strom.

Spätestens sobald das Wort “Carrerabahn” fällt ist klar, von was wir sprechen. Allerdings haben die Autos, die wir auf unserer Bahn einsetzen nur das Grundprinzip der Carrerabahn gemeinsam. Nachfolgend eine Zusammenfassung.

Kunststoff- vs Holzbahn

Kunststoffschienen wie Carrera, Ninco, Scalextric, etc. sind hauptsächlich für den Heimmarkt konzipiert. Es gibt zwar auch Clubbahnen, welche mit Kunstoffschienen betrieben werden, jedoch sind die meisten Clubs mit Holzbahnen unterwegs. Holzbahnen haben den Vorteil, dass Sie eben sind und sich die Kurvenradien frei konstruieren lassen. Auch sind Holzbahnen bei häufiger Benutzung einiges Pflegeleichter und beständiger. Ab einer gewissen Länge sind Holzbahnen zudem sogar günstiger.

Analog vs Digital

Bei analogen Bahnen kann jeweils pro Spur immer nur ein Auto gesteuert werden. Bei digitalen Bahnen wird die Stromversorgung über einen Chip im Auto gesteuert. 

Bei analogen Bahnen wird der Strom vom Regler gesteuert und direkt an den Motor gegeben. Bei einer digitalen Bahn fliesst der Strom dauerhaft und der Regler steuert über einen Chip im Auto die Stromzufuhr zum Motor. Dadurch können mehrere Autos auf einer Spur fahren und Spurwechsel sind möglich. Durch den Einsatz dieses Chips sind aber nicht alle Hersteller miteinander kompatibel.

In Clubs sind ganz klar die analogen Bahnen im Einsatz.

Kategorien

Wie im richtigen Rennsport gibts auch im Slotracing verschiedene Kategorien. Grob gibts zwei Oberkategorien: Flexi und Scale Racing. In beiden Kategorien werden hauptsächlich zwei Massstäbe eingesetzt: 1:24 und 1:32.

Info: 1:24 entspricht bei Carrera der Serie “Digital 124” (oder analog: Exclusiv), 1:32 “Digital 132” (analog: Evolution).

Der Massstab ist nicht zwingend vorgeschrieben, so werden zum Beispiel auch MiniZ-Karrosserien aus dem RC-Bereich für Rennen eingesetzt, welche den Masstab 1:28 aufweisen.

Flexi

Bei den Flexis sind die Karosserieen aus Lexan gezogen und sind dadurch sehr leicht und fast nicht zerstörbar. Die Chassis sind oftmals nur aus Stäben gelötet.

Die Top-Klassen erreichen hierbei extreme Geschwindigkeiten und absolvieren eine Runde in wenigen Sekunden.

Scale Racing

Beim Scale Racing können die Karosserien aus Plastik, bspw. aus Bausätzen von Scaleauto, Tamyia, Hasegawa oder anderen Herstellern, gebaut sein. Heute werden die Karosserien jedoch oftmals aus GFK oder anderen Materialien laminiert und mit Carbonfasern verstärkt (oder komplett aus Carbon hergestellt).

Beim Scale Racing liegt der Fokus nicht nur auf Geschwindigkeit, sondern auch auf einem ästhetisches bis zu realitätsgetreuem Aussehen. In gewissen Rennklassen wird sogar die Realitätstreue und Genauigkeit in einem Concours bewertet und fliesst dann das Rennergebnis ein.

Die Chassis sind im Scaleracing oftmals aus Messing-Legierungen gefertigt. Auf die Chassis kommen spezielle Anbauteile aus Aluminium oder Carbon. Auch diesbezüglich gibts je nach Klasse unterschiede im Reglement.

SSR24

Speziell zu erwähnen sind hier die SSR24-Fahrzeuge. Das Chassis besteht aus einem am Stück gefrästen und anschliessend eloxierten Aluminium Block. Durch dieses Verfahren sind sehr wenig Einstellungsmöglichkeiten vorhanden und man kann sich mehr auf das Fahren konzentrieren. Grossen Wert wurde darauf gelegt, dass alle Karosserien gleich schnell sind. So wird für jede Karosserie ein eigenes Chassis hergestellt. Durch die reduzierten Setup-Möglichkeiten ist dieses Chassis für Einsteiger ideal und macht auch erfahrenen Slotracern viel Spass.

Als Karosserie werden die Scaleauto Karosserien eingesetzt. Diese können fertig lackiert oder als White-Kit zum selbst lackieren erworben werden. Die Karosserien werden mit den bestehenden Halterungen mit dem Chassis verschraubt.

Ideale Serie für Einsteiger, aber auch für erfahrene Slotter eine Herausforderung! Detaillierte Infos sind unter www.ssr24.info zu finden.

Reifen

Auf Clubbahnen – so auch bei uns – werden oftmals Moosgummi-Reifen eingesetzt. Andere beliebte Materialien sind PU- oder Silikonreifen. Hier ist jedoch Vorsicht geboten, vertragen sich nicht alle Materialien miteinander auf der Bahn (Mischbetrieb). So sind bei uns im MRCC ausschliesslich mit Moosgummireifen zugelassen.

Mit den Reifen der Heimbahn-Hersteller (Carrera, Scalectrix etc.) darf auf den meisten Clubbahnen nicht gefahren werden. Die Autos können jedoch mit passendem Material auf Moosgummi umgebaut werden.

Rennen

Beim analogen Slotracing treten mehrere Fahrer (pro Spur 1 Fahrer) gegeneinander an. Bei einer sechsspurigen Bahn wird beispielsweise in Sechsergruppen gestartet. Es wird festgelegt wie viel Minuten pro Spur gefahren wird. Ein Wert ist z.B. fünf Minuten pro Spur. Nach jeweils fünf Minuten schaltet die Bahnsteuerung ab und die Fahrzeuge werden bei ihrer Standposition auf eine andere Spur gesetzt. Nach 6×5 Minuten haben auf der sechsspurigen Bahn somit alle Fahrer alle Spuren befahren. Nach 30 Minuten steht das Rennergebnis fest. Das Spurwechsel Schema ist in der Praxis 1-3-5-6-4-2.

Fahrer, welche keine Einsatz haben werden als Streckenposten eingesetzt.

Reglemente

Jede Rennserie hat ihr eigenes Reglement, vor Rennstart müssen alle Teilnehmer durch die technische Abnahme. Hier wird die Einhaltung dieser Regeln genau geprüft und eine möglichst grosse Chancengleichheit zu erhalten.

Kontrolliert werden in der Regel folgende Dinge:

  1. Mindestgewicht (Karosserie und Fahrwerk oftmals getrennt)
  2. Die Räder, Felgen (entsprechen sie dem Reglement)
  3. Mindestdurchmesser der Reifen (vorne und hinten)
  4. Reifenbreite (vorne Minimalbreite, hinten Maximalbreite)
  5. Richtiger Motor (zum Teil mit gestelltem Motor)
  6. Rennserienspezifische Festlegungen

Parc Fermé

Nach der technischen Abnahme werden die Fahrzeuge in den Parc Fermé gestellt und dürfen bis zum Rennstart nicht mehr berührt werden. Unter einem Parc Fermé versteht man wie im echten Motorsport einen räumlich abgegrenzten Bereich bei einer Motorsportveranstaltung. Bei Missachtung werden können Strafen ausgesprochen werden.